Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins

 7,50

Aufsätze, Fotos, Dokumente
112 S., Format A5, zahlreiche Dokumente und Fotos
2. Auflage 2022
ISBN: 978-3-931999-25-4

 

 

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Artikelnummer 6623 Kategorien , ,

Beschreibung

„Ein Konzentrationslager in Bochum?”, diese ungläubige Frage ist alltäglich, wenn ein Gespräch über den Widerstand und die Verfolgung in Bochum geführt wird. Es scheint vergessen zu sein, dass in Bochum im Sommer 1944 ein Außenlager des KZ-Buchenwald aufgebaut wurde. Im Rahmen der faschistischen Doktrin des „totalen Krieges” sollte die Rüstungsproduktion des Bochumer Vereins gesteigert werden. Direktoren des Bochumer Vereins waren an der Planung ebenso wie an der Auswahl von KZ-Häftlingen beteiligt. Das Lager am Ende der kleinen Brüllstraße, die von der Kohlenstraße kurz vor der Eisenbahnunterführung abzweigte, wurde von der SS geführt, war mit Elektrozäunen und Wachtürmen gesichert. Bis zum März 1945 mussten in den nahegelegenen Hallen die meist jüdischen Häftlinge Granaten und Bomben fertigen. 12 Stunden am Tag bei schlechter Ernährung, vielen Krankheiten, ungenügen­den hygienischen Bedingungen, überfüllten KZ-Baracken und ohne Bunkerschutz bei Luftangriffen.

Die Autorin und die Autoren der sieben Aufsätze gehen der Frage der Stellung des Bochumer Vereins im System der Zwangsarbeit, der Verbrechen der Wehrmacht und der SS ebenso nach wie der Geschichte des Bochumer KZ-Außenlagers und den Schicksalen von KZ-Häft­lingen. Dass die Geschichte um das KZ-Außenlager nach der Befreiung von Faschismus und Krieg noch nicht zu Ende war, wird in dem Kapitel zur Auflösung und Nachkriegsgeschichte bearbeitet. Mit der Verlegung der Stolperschwelle im September 2018 endet das Buch. Es ist zu hoffen, dass die Texte, die Fotos und Dokumente auf reges Interesse vor allem auch bei jungen Menschen stoßen. Eine weitere Beschäftigung mit dem Thema ist wünschenswert. Das KZ-Au­ßen­lager Buchenwald mitten in der Stadt Bochum darf ebenso nicht in Vergessenheit geraten wie die Opfer, die fernab ihrer Heimat in Bo­chum den Tod fanden.

Es ist Dank zu sagen an die Autorin und die Autoren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bochum für die Beschaffung von Fotos und Dokumenten, an die Menschen, die für den Satz und Druck sorgten. Gro­ßer Dank auch an die Spenderinnen und Spender, die einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der Stolperschwelle an der Kohlenstraße zur Erinnerung an das KZ-Lager geleistet haben.

Günter Gleising (Vorsitzender der VVN-BdA Kreisvereinigung Bochum)

Zusätzliche Informationen
Gewicht 184 g
Größe 21 × 15 × 1 cm